Pflege: Wersichs Augenwischerei

SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf hat Kritik an der Konzeption der Pflegestützpunkte in Hamburg geübt. „Die Aussagen des Sozialsenators bei der Eröffnung der ersten beiden Stützpunkte bestätigen unsere kritische Bewertung“, sagte Kienscherf. Der Senat bleibe weit hinter seinen Ankündigungen zurück. Er nutze Mittel des Bundes für die Einrichtung von Pflegestützpunkten nicht und schaffe es deshalb nicht, ein wohnortnahes und niedrigschwelliges Pflegeberatungssystem zu etablieren.

Kienscherf warf Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) Augenwischerei vor. Beim heute offiziell eröffneten Pflegestützpunkt in Hamburg Mitte handele es sich lediglich um die Umbenennung von bereits bestehenden Angeboten. Auch der Spezialpflegestützpunkt für Kinder und Jugendliche mit Pflegebedarf führe die erfolgreiche Arbeit einer etablierten Beratungseinrichtung unter neuem Namen fort. Wirklich neu sei allein der Pflegestützpunkt in Hamburg-Nord.

Bis auf Wandsbek bekomme jeder Bezirk nur einen Pflegestützpunkt. „Dass Herr Wersich vor diesem Hintergrund von einer flächendeckenden Versorgung spricht, ist abenteuerlich“, sagte Kienscherf. Immer mehr Angehörige und alleinstehende Pflegebedürftige seien auf eine wohnortnahe und kompetente Pflegeberatung angewiesen. Der Senat aber vergeude Zeit und streicht die Beratung auf ein Minimum zusammen.

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